Neuer Sonderforschungsbereich sowie eine Verlängerung für CECAD

31.05.2024 TopNews Prof. Dr. Andreas Beyer Prof. Dr. Elena I. Rugarli

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Professor Dr. Andreas Beyer, Sprecher des SFB 1678.
Professorin Dr. Elena Rugarli, Sprecherin des SFB 1218.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen neuen Sonderforschungsbereich aus der mRNA-Forschung bewilligt und SFB zu Mitochondrien wird weiter gefördert / Beide unterstützen CECAD Principal Investigators

Zwei Sonderforschungsbereiche (SFB) mit Principal Investigators des Exzellenzclusters CECAD wurden gemeinsam mit anderen SFBs an der Universität zu Köln von der DFG gefördert. Ein neuer SFB, der die Auswirkungen von Fehlern bei der Herstellung von mRNA und Proteinen untersucht, wurde eingerichtet, und der bestehende SFB im Bereich der Mitochondrienforschung geht in die dritte und letzte Phase.

„Ich gratuliere allen beteiligten Wissenschaftler*innen zu diesem Erfolg. Dass die beantragten Projekte gefördert werden, freut uns sehr. Die Förderzusage zeigt, dass die Universität zu Köln ein hervorragender Standort für zukunftsweisende und gesellschaftlich hochrelevante Forschung ist“, sagt Professor Dr. Joybrato Mukherjee, Rektor der Universität zu Köln.

  • Alternsbedingte mRNA-Fehler besser verstehen

Der neue SFB 1678 „Systemische Konsequenzen von Fidelitätsänderungen in der mRNA- und Proteinbiosynthese“ erforscht, warum mit zunehmendem Alter mehr Fehler bei der Herstellung von mRNAs und Proteinen auftreten und wie sich diese Veränderungen auf Zellen und den gesamten Organismus auswirken.

Das Genom in unseren Zellen enthält die Baupläne für sämtliche Proteine, die alle wesentlichen Funktionen in unserem Körper ausführen. Um Proteine herzustellen, wird die Geninformation in den Zellen zunächst in mRNA abgeschrieben, woraus danach Proteine produziert werden. Obwohl die Biosynthese von mRNAs und Proteinen bereits sehr gut erforscht ist, fehlt noch ein umfassendes Bild davon, was passiert, wenn diese Prozesse nicht mehr zuverlässig funktionieren. Die Arbeiten der am SFB beteiligten Forschenden haben bereits gezeigt, dass diese verminderte Zuverlässigkeit zur Entstehung von Krankheiten und altersbedingten körperlichen Veränderungen führt. Dank neuer Technologien können die Forschenden nun die Auswirkungen von Fehlern in der mRNA- und Proteinproduktion genauer untersuchen. Das Team aus Expert*innen der Molekular- und Zellbiologie, der Systembiologie und der Bioinformatik wird molekularbiologische Methoden mit computergestützten Modellen kombinieren, um die Zusammenhänge zwischen den Prozessen zu verstehen.

Das langfristige Ziel der Forschenden ist es zu verstehen, wie diese Fehler zu Krankheiten beim Menschen führen können. Mithilfe der Förderung sollen neue Therapieansätze identifiziert werden. Eine Besonderheit des SFBs ist die systematische Analyse von Wechselwirkungen zwischen verschiedenen zellulären Prozessen. „Dafür braucht es unbedingt ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftler*innen, die sonst vielleicht nie in dieser Konstellation zusammenarbeiten würden“, sagt Sprecher Professor Dr. Andreas Beyer vom Institut für Genetik. Beyer ist zudem Arbeitsgruppenleiter am Alternsforschungs-Exzellenzcluster CECAD sowie dem Center for Molecular Medicine Cologne (CMMC).

Verbundpartner sind die Universitäten Hamburg, Mainz und Göttingen, die Max-Planck-Institute für Biologie des Alterns und für Molekulare Genetik sowie die ETH Zürich.

 

  • Therapeutische Strategien gegen mitochondriale Erkrankungen

Der SFB 1218 „Regulation der zellulären Funktion durch Mitochondrien“ geht ebenfalls in die dritte Förderperiode. Hierstehen die „Kraftwerke der Zellen“ im Mittelpunkt. Der SFB untersucht, wie Mitochondrien mit Zellen kommunizieren und eine Anpassung ihrer Funktion an veränderte physiologische Bedingungen bewirken. Ein besseres Verständnis der funktionellen Dynamik von Mitochondrien ist eine wichtige Voraussetzung für gezielte Erforschung verschiedener Erkrankungen, die durch Defekte der Mitochondrien verursacht werden. Auf dieser Grundlage könnten neue therapeutische Strategien entwickelt werden.

Sprecherin des SFB 1218 ist Professorin Dr. Elena Rugarli. Sie ist Wissenschaftlerin am Institut für Genetik und Arbeitsgruppenleiterin am Alternsforschungs-Exzellenzcluster CECAD und am Center for Molecular Medicine Cologne (CMMC). Sie sagt: „In den nächsten Jahren wird Köln seine Rolle als führendes Zentrum der Mitochondrienforschung festigen und die grundlegende Rolle dieser Organellen bei der Regulierung einer Vielzahl von zellulären Prozessen weiter aufdecken. Der SFB bringt eine multidisziplinäre Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen, was uns ermöglicht, Fragen aus komplementären Blickwinkeln anzugehen und die Rolle der Mitochondrien in verschiedenen Kontexten zu erforschen, von der Immunantwort bis zum Krebs.“

Neben der Universität zu Köln als Sprecheruniversität sind die Max-Planck-Institute für Biologie des Alterns, für Stoffwechselforschung und für Biophysik sowie ein Projekt an der Universität Bonn beteiligt.

 

Presse und Kommunikation:

Jan Voelkel
+49 221 470 2356
j.voelkel@verw.uni-koeln.de

Weitere Informationen:

Den vollständigen Artikel mit allen SFB, die von der DFG gefördert wurden, finden Sie auf der Hauptwebsite der Universität zu Köln.
https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/presseinformationen/detail/neuer-sonderforschungsbereich-sowie-vier-verlaengerungen-fuer-die-universitaet-zu-koeln
[Dies ist nur ein Auszug aus dem vollständigen Artikel]

Weitere Informationen auch direkt auf der Website der DFG: https://www.dfg.de/de/service/presse/pressemitteilungen/2024/pressemitteilung-nr-23

 

Responsible: Dr. Elisabeth Hoffmann - e.hoffmann@verw.uni-koeln.de