David Vilchez auf W2-Professur für „Integrated Stress Response Signaling“ berufen

21.06.2021 TopNews Prof. Dr. David Vilchez

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Prof. Dr. David Vilchez | Bild: Michael Wodak, MedizinFotoKöln

Zum 1.7.2021 startet Dr. David Vilchez seine neu geschaffene Professur am Kölner Exzellenzcluster für Alternsforschung CECAD (Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases ), einer interfakultären biomedizinischen Forschungseinrichtung der Medizinischen und Mathematisch-Naturwissenschaftlicher Fakultät. Die Professur baut auf seine Tätigkeit am CECAD auf, wo Vilchez seit 2014 eine Arbeitsgruppe zum Thema „Proteostase der Alterung und Stammzellen“ leitet.

Vilchez erforscht mit seinem Team die Rolle der Proteostase für das Überleben und die Funktion von Stammzellen. Mit `Proteostase´ werden zelluläre Prozesse beschrieben, die Proteinsynthese, Faltung und Abbau innerhalb der Zelle regulieren und damit das zelluläre Proteom - Gesamtheit aller Proteine in einem Lebewesen - schützen. Störungen dieses Gleichgewichts können die Lebensdauer verkürzen und Zellen vorzeitig altern lassen. Auch altersbedingte Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Diabetes und Neurodegeneration sind mögliche Folgen.

Vilchez Forschung zielt auf einem genauen Verständnis darüber, wie Stammzellen ihr Proteom erhalten. Die Haupthypothese seines Labors ist, dass die Protein-Qualitätskontrolle eine Schlüsseldeterminante der Stammzellfunktion darstellt, die den Alterungsprozess vorantreiben kann. Da Experimente mit embryonalen Stammzellen von Säugetieren eindeutig ihre Fähigkeit zur kontinuierlichen Replikation und das Fehlen von Seneszenz (Wachstumsstopp nach limitierter Zellteilung) gezeigt haben, geht Vilchez und sein Team der Annahme nach, dass diese Zellen ein neuartiges Paradigma zur Untersuchung der Regulation der Proteostase und ihres Untergangs im Alterungsprozess darstellen könnten.

„Wir haben entdeckt, dass humane embryonale Stammzellen eine unglaublich hohe Proteasom-Aktivität haben, verglichen mit vielen Nicht-Stammzelllinie“, so der Forscher. Proteasomen sind zelluläre Proteinkomplexe, die als multikatalytische Enzyme Proteine abbauen, darunter auch krankheitsbedingte Proteine, die zur Aggregation neigen. „Eine der nächsten großen Herausforderungen wird es sein, herauszufinden, wie das Netzwerk der Proteostase die Funktion der Stammzellen beeinflusst. Wir wollen verstehen, wie dieses Netzwerk angepasst werden kann, um altersbedingte Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Chorea Huntington zu lindern“, erklärt Vilchez. „Ich freue mich sehr, über die Berufung meine Forschungs- und Lehrtätigkeit hier in Köln fortsetzen zu können.“

Der 1978 in Spanien geborene David Vilchez Guerrero erwarb 2001 den Bachelor of Science an der Universität von Barcelona/Spanien und promovierte dort am Institute for Research in Biomedicine (IRB). Als Postdoktorand war er am Salk Institute (La Jolla, USA) und am Li Ka Shing Center, University of California (Berkeley, USA) tätig. Während seiner Postdoc-Ausbildung untersuchte Vilchez die Rolle der Proteostasis in menschlichen embryonalen Stammzellen und langlebigen Mutanten des Fadenwurms Caenorhabditis elegans. 2016 wurde er mit dem IRB Alumni of Excellence Award ausgezeichnet, 2015 erhielt er einen ERC-Starting Grant der Europäischen Kommission.